Rheinlandliga-Wintercheck FV Hunsrückhöhe Morbach

Rheinlandliga-Wintercheck:

 

Wie sie bei der FV Hunsrückhöhe den bisherigen Saisonverlauf bilanzieren und den Abgang von Noah Lorenz bewerten.

Eine Ära endete im Sommer bei der Fußballvereinigung Hunsrückhöhe (FVH) Morbach: Nach zuletzt acht Jahren ununterbrochener Trainertätigkeit verabschiedete sich Thorsten Haubst in Richtung des Ligakonkurrenten TuS Kirchberg. Dort endete sein Engagement indes bereits Mitte November: Nach Wochen der Erfolgslosigkeit trennte sich der Club vom 53-Jährigen. Für Philipp Frank, Haubsts Nachfolger in Morbach, läuft es um einiges besser. Zur Winterpause rangiert die aus den Fußballabteilungen der Sportvereine Morbach, Monzelfeld, Veldenz und des FC Burgen bestehende FVH auf dem siebten Tabellenplatz. Neun Siegen stehen vier Remis und sechs Niederlagen gegenüber. Im nächsten Teil unseres Rheinlandliga-Winterchecks zieht Frank seine Zwischenbilanz.

Die Lage: Der Start verlief mit dem 2:0-Erfolg beim Oberligaabsteiger FC Bitburg verheißungsvoll. Doch es folgten drei Niederlagen hintereinander. So richtig in die Spur kam Philipp Franks Mannschaft erst am neunten Spieltag, als man in der Partie gegen den FSV Trier-Tarforst aus einem 0:1-Rückstand noch einen 3:1-Sieg machte. Anschließend gab es fünf weitere Dreier, vier Unentschieden und nur noch zwei Niederlagen. Der Morbacher Coach macht keinen Hehl daraus, mit einem besseren Start gerechnet zu haben. „Doch nach dem Spiel in Bitburg hatten wir mit Rot-Weiss Wittlich, der SG Vordereifel und der SG Mülheim-Kärlich auch drei richtig starke Gegner.“ Zudem hätten der personelle Umbruch – vor der Saison gab es neun Zu- und sechs Abgänge – sowie Verletzungsprobleme ihren Tribut gefordert. „Mittlerweile“, merkt der Morbacher Coach an, „kommen wir sehr gut miteinander klar und vieles klappt einfach“. Damit meint er vor allem das Kombinationsspiel und das Umschaltverhalten.

Das muss besser werden: Mit 46 Treffern verfügen die Hunsrücker zwar über die drittbeste Angriffsreihe der Rheinlandliga, sie haben aber auch schon 36 Tore und damit fast zwei im Schnitt kassiert. Das ist für Frank „ein Stück weit zu viel“. Für mehr Stabilität sollen zwei Rückkehrer sorgen: René Amtmann, der im Sommer vom österreichischen Fünftligisten SC Columbia Floridsdorf kam, hat seinen Außenbandriss auskuriert und ist wieder fit. Nach einem längeren Norwegen-Aufenthalt steht zudem Marcel Schultheis wieder zur Verfügung.

Der Trainer: Frank und die Mannschaft haben recht schnell zueinander gefunden, was sich in dem bislang guten Abschneiden widerspiegelt. „Nach dem personellen Umbruch war es anfangs nicht so leicht für Philipp. Doch es war eine konsequente Weiterentwicklung zu sehen. Wir konnten mit jedem Gegner mithalten. Hier und da war sogar mehr drin“, resümiert der Sportliche Leiter Marcel Lorenz. Nur allzu gerne würde er mit dem früheren Oberligatrainer des FC Karbach, der dort bereits gegen Ende der Hinrunde der vorigen Saison nach einem Zwischentief wieder gehen musste, verlängern. Dem steht aus Sicht des in Dudenroth im Rhein-Hunsrück-Kreis lebenden Frank grundsätzlich nichts entgegen. Er berichtet von „guten Gesprächen, die wir dazu schon hatten“. An die eine oder andere Voraussetzung knüpft der 31-Jährige aber seinen Verbleib: So sollen noch drei, vier Verstärkungen her, um kommende Saison möglichst weiter oben mitmischen zu können. Wichtig ist Frank zudem, die bewährte Zusammenarbeit mit Fußballchef Lorenz und seinem Trainerteam fortsetzen zu können. Von beidem geht Frank aus. Deshalb lässt er auch durchblicken: „Stand jetzt werde ich weitermachen.“

Personal: Mit Hendrik Thul (drei Treffer, zurück zu Bezirksligist FSV Salmrohr) und dem 15-fachen Torschützen Noah Lorenz, der nun wieder für Eintracht Trier auf Torejagd geht und dort an die Regionalligamannschaft herangeführt werden soll, haben gleich zwei Angreifer die FVH in der Winterpause verlassen. Während sich Thul nicht so richtig durchsetzen konnte (zwar 19 Mal zum Einsatz kam, aber nur einmal in der Startelf stand), schmerzt der Abgang des Sohnes vom Fußballchef sehr. Den Schritt nach Trier kann Frank aber sehr gut nachvollziehen: „Ich habe Noah sogar nahegelegt, zu wechseln. Solch eine Chance bekommst Du nicht oft als Fußballer. Jeder kennt außerdem Noahs Verbundenheit zur Eintracht. In solchen Situationen darfst Du als Trainer nicht immer nur an Dich denken, sondern musst auch das Wohl des Spielers im Blick haben. Sollte ihm in Trier nicht der Durchbruch gelingen, ist Noah bei uns jederzeit wieder herzlich willkommen.“

Nach ausgeheiltem Kreuzbandriss sieht Frank Offensivmann Max Heckler auf einem „sehr guten Weg“. Der 27-Jährige steigere sich von Training zu Training, komme immer besser in Schwung, müsse aber weiter behutsam aufgebaut werden. Schwierig fällt dem Coach eine Prognose bei Verteidiger Dominik Schell: Den 1,91-Meter-Hünen plagen auch nach einer Meniskusoperation Schmerzen am Knie. Gemeinsam mit Marcel Lorenz habe er sich dagegen entschieden, in der Winterpause Spieler zu verpflichten, um damit auch den Stürmer-Abgängen entgegenzuwirken. Doch es habe sich auch nicht wirklich eine Alternative angeboten, sagt Frank, der die Verluste im Kollektiv auffangen will.

Aussichten: Noch viel weiter nach oben vorzustoßen, hält der FVH-Trainer für schwierig: „Mülheim-Kärlich ist schon zu weit weg, Hochwald-Zerf ist sehr stabil, andere wie Cosmos Koblenz haben sich noch mal verstärkt, auch Rot-Weiss Wittlich hat noch viel vor.“ Gute Chancen sieht er aber, „mit vier, fünf anderen Mannschaften um Platz fünf zu spielen“. Mit zwei Punkten Vorsprung auf die FVH hat diesen aktuell die SG 99 Andernach inne.

Tests/Vorbereitung: In bestechender Frühform präsentierten sich die Hunsrücker in den beiden bisherigen Tests: Ligakonkurrent Rot-Weiss Wittlich wurde mit 6:0 überrollt, gegen Bezirksliga-Spitzenreiter Eintracht Trier II gab es ein 3:1. „Das waren zwei super Spiele. Taktisch haben wir das phasenweise sehr gut gemacht“, lobt Frank. Doch von den Ergebnissen will er sich nicht zu stark beeindrucken lassen: „Was zählt, ist die Leistung – und da haben ein paar Spieler noch Luft nach oben.“ Ehe es am Sonntag, 23. Februar, 15 Uhr, mit dem Heimspiel gegen die SG Vorder­eifel-Müllenbach erstmals nach der Winterpause wieder um Punkte geht, stehen noch drei weitere Vorbereitungsspiele an: Sonntag, 16 Uhr, bei Mitte-Bezirksligist TuS Rheinböllen, am Mittwoch danach, 19.30 Uhr, beim FSV Salmrohr und am Sonntag, 16. Februar, 15 Uhr, gegen die SG Ruwertal und damit ein weiteres Team aus der Bezirksliga West.

Quelle: Volksfreund - FuPa.net

Vorbereitungsspiele Winter 2025