Matteo Gorges hatte sich den Ball zuvor im Gegenpressing erkämpft. Damit löste die zweite Mannschaft des Rheinlandligisten FV Hunsrückhöhe Morbach (FVH) den SV Wittlich als Kreispokalsieger ab.
„Ich habe gesehen, dass Marcel auf rechts durchbricht, und habe den letzten Sprint angezogen, den ich noch im Tank hatte, um den Ball über die Linie zu stolpern. Der Ball kam perfekt zwischen Torwart und Verteidiger“, schilderte Siegtorschütze Haag jene Szene, die zur kollektiven Glückseligkeit der Hunsrücker führte. Zum ersten Mal seit der Gründung der Fußballvereinigung vor fünf Jahren hatt man sich so den Kreispokal gesichert.
Es war insgesamt ein zerfahrenes Finale, geprägt von zahllosen Fehlpässen und viel Hektik im Spielaufbau, das allein vom Kampf und von der Spannung lebte. Der oft kaum zu stoppende Marvin Remmy hatte die FVH II in der 25. Minute nach einer perfekt getimten Flanke von Schultheis per sehenswertem Flugkopfball in Führung gebracht. Obwohl der Spielfluss fehlte und beide Teams über gute Ansätze in ihren Offensivaktionen nicht hinauskamen, veränderte das 1:0 vor 650 Zuschauern im Salmtalstadion die Statik des Spiels.
Der Pokalverteidiger unternahm alles, um zum Ausgleich zu kommen — und wurde in der 37. Minute belohnt, als Fatih Sözen einen an ihm selbst verwirkten Foulstrafstoß eiskalt zum 1:1 im von Simon Steinke gehüteten Morbacher Tor unterbrachte.
Auf der anderen Seite durfte sich Wittlichs Keeper Elias Amend mehrfach auszeichnen. Der 21-Jährige rettete seine Mannschaft in der 90. Minute in die Verlängerung, als Remmy nach einem schweren Abwehrfehler der Wittlicher beinahe das 2:1 erzielt hätte. In den 30 Extra-Minuten stand der SVW dem erneuten Pokalsieg dann ganz nah, als ein öffnender Pass von Spielertrainer Sözen Niklas Servatius erreichte, Steinke jedoch reaktionsschnell zur Ecke faustete.
Am Ende konstatierte FVH-II-Trainer Marcel Lorenz: „Der Sieg ist hochverdient, weil wir über weite Strecken die bessere Mannschaft waren. Es ist überragend, dass wir in meinem letzten Spiel als Trainer – im letzten Spiel der Saison und in der letzten Minute der Verlängerung – den Pokalsieg holen durften. Die Mannschaft hat sich das einfach verdient.“
Der scheidende Spielertrainer der Wittlicher, Fatih Sözen (TV berichtete), bescheinigte seiner Mannschaft großen Willen und jede Menge Kampfmoral und blieb in seiner Analyse sehr fair: „Glückwunsch an die Morbacher, die heute das Quäntchen Glück mehr auf ihrer Seite hatten und sich den Pokalsieg verdient haben. Ich gehe mit sehr positiven Gefühlen aus dieser erfolgreichen und schönen Zeit zu Anadolu Koblenz. Mein Bruder Burak und ich haben in Wittlich sehr viel aufgebaut — doch heute hat es leider nicht gereicht, den Pokalsieg zu wiederholen.“
FV Hunsrückhöhe Morbach II – SV Wittlich 2:1 n.V. (1:1, 1:1)
Morbach II: Steinke – Berg, Schultheis, Nepi, Gorges, Jonas Lorenz (74. Kjell Molitor), Hoff (74. Schimper), Bauer (82. Henrik Molitor), Haag, Marius Lorenz, Remmy (108. Dieterich).
Wittlich: Amend – Müllers (85. Land), Shala, Burak Sözen, Serdar Kahyaoglu (68. Naguschewski), Stephan, Cullmann (117. Boudlal), Ismail Kahyaoglu (74. Dama), Plattes, Servatius, Fatih Sözen.
Schiedsrichter: Paul Weißer (Manderscheid)
Zuschauer: 650 im Salmtalstadion
Tore: 1:0 Marvin Remmy (25.), 1:1 Fatih Sözen (37., Foulelfmeter), 2:1 Haag (120.)
Quelle: Volksfreund -FuPa.net