„Schweinetruppe! Schweinetruppe! Hey! Hey!“. Das riefen die FSV-Akteure nach dem Abpfiff im Spielerkreis und feierten mit dem ihnen ureigenen Schlachtruf – angelehnt an Salmrohr als „Macht vom Dorf“ – den Derbysieg und einen gelungenen Einstand aus der Winterpause. Dabei war der Derbygegner aus Morbach übers gesamte Spiel nicht schlechter, hatte gerade in der zweiten Hälfte sogar mehr Ballbesitz, drängte die Gastgeber hinten rein, machte aber die Tore nicht.

Salmrohrs Trainer Lars Schäfer freute sich und analysierte: „Wir haben sehr emotional gespielt und die Tugenden aus der Hinrunde gezeigt, die uns stark gemacht haben: gutes Zweikampfverhalten, Laufbereitschaft und Cleverness. Ich bin sehr zufrieden, da wir auf den Punkt da waren und leidenschaftlich verteidigt haben.“

Teils heftiger Regen und starke Windböen sorgten auf dem Kunstrasenplatz am Bahndamm für schwierige Bedingungen. Das erwartete Topspiel mit vielen Chancen und Ballstafetten blieb aus. Dafür wurde es im Duell der einzigen beiden Rheinlandligavertreter des Fußballkreises Mosel eine spannende und intensiv geführte Partie.

Der FSV erwischte den besseren Start und Niklas Lames sorgte nach Kontervorarbeit von Gianluca Bohr für den ersten Torjubel (elfte Minute). Die frühe Führung spielte Salmrohr in die Karten. In der Folge zog sich die Schäfer-Elf etwas zurück.

SVM-Akteur Dennis Schröder setzte zu einem schönen Solo an, ließ Gegenspieler links liegen, doch FSV-Torwart Dominik Thömmes entschärfte den Distanzschuss (25.). Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt musste der Hunsrücker Schlussmann Yannick Görgen ein zweites Mal hinter sich greifen. Zwei Minuten vor der Halbzeit erwischte Gianluca Bohr einen aufs Tor gezogenen Freistoß mit der Fußspitze und ließ dem Torwart aus kurzer Distanz keine Chance. Zuvor hatte Schäfer seine Jungs angefeuert: „Schön durchlaufen“. Was Bohr auch beherzigte. Die 2:0-Pausenführung war zu hoch, da Salmrohr zehn Minuten lang keinen Zugriff hatte.

Morbach spielte eine couragierte zweite Hälfte und kam in der 52. Minute fast zum Anschlusstreffer. Nach einer von Heiko Weber direkt aufs Tor getretenen Ecke trudelte der Ball an Freund und Feind knapp am FSV-Tor vorbei. Es mehrten sich die Chancen, und Lucas Lautwein umkurvte den gegnerischen Torwart, doch aus spitzem Winkel ging der Ball knapp neben das Gehäuse (53.). Das verdiente Tor zum 2:1 erzielten die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste durch Jan Lukas Weber (61.) per Flachschuss nach Kontervorarbeit von Lukas Servatius. Die Hunsrücker warfen alles nach vorn, was bestraft wurde: Einen Konter nutzte Giancarlo Pinna clever aus, in dem er den weit vorgerückten Görgen umspielte und ins leere Tor zum 3:1-Endstand traf (68.).

„Knackpunkt war die erste Halbzeit, in der wir gefühlt jeden Zweikampf verloren haben. Der FSV hat es clever gemacht. Wir haben es versucht, in der zweiten Hälfte besser zu machen und hatten insgesamt mehr Ballbesitz als der Gegner“, analysierte SVM-Trainer Thorsten Haubst.

Salmrohr: Dominik Thömmes - Michael Dingels, Maximilian Düpre, Giancarlo Pinna, Lucas Lautwein, Nico Toppmöller (35. Daniel Littau), Jakub Jarecki, Gianluca Bohr, Niklas Lames (89. Leon Backes), Marcel Giwer, Nico Kieren.

Morbach: Yannick Görgen - Matthias Haubst, Maximilian Hoffmann (62. Maximilian Schemer), Heiko Weber, Jan Lukas Weber (75. Max Heckler), Sebastian Schell, Jonas Ercan (56. Lukas Servatius), Marius Marx, Maurice Wrusch, Marcel Schultheis, Dennis Schröder.

Tore: 1:0 Niklas Lames (11.), 2:0 Gianluca Bohr (43.), 2:1 Jan Lukas Weber (61.), 3:1 Giancarlo Pinna (68.)

Schiedsrichter: Henning Reif (St. Sebastian)

Zuschauer: 150

Das war die Vorschau

FSV Salmrohr – SV Morbach (Samstag, 14.30 Uhr, Salmrohr, Kunstrasen)

Ausgangslage: Direkt nach der Winterpause kommt es zum Verfolgerduell zwischen dem Dritten und dem Vierten des Rheinlandliga-Klassements. Beide Teams trennen nur zwei Punkte. Morbachs Trainer Thorsten Haubst freut sich: „Viel schwerer könnte der Auftakt für uns nicht sein. Nach den ersten beiden Partien wissen wir gleich zu Beginn, wie gut wir in der Vorbereitung gearbeitet haben.“ Damit spricht der Hunsrücker Coach auch das zweite Spiel an, denn nach dem Duell mit dem amtierenden Rheinlandpokalsieger folgt die Woche drauf die Heimpartie gegen Ahrweiler.

Auch für Salmrohr ist der Kracher gleich zu Beginn eine besondere Partie. Es gilt, die relativ durchwachsene Wintervorbereitung abzuschütteln und erfolgreich in den Liga-Alltag zu starten. FSV-Trainer Lars Schäfer appelliert an die Konzentration und in den Testspielen mitunter fehlende Aggressivität: „Wir sind eine hart arbeitende Mannschaft, die immer 100 Prozent geben muss, um Erfolg zu haben. Daher ist der Gegner nicht so wichtig, auch wenn der Gast große Qualitäten besitzt. Wir hatten gute Testspielgegner und wollten dieses Derby ein Stück weit simulieren.“

Haubst beschreibt die Situation nach der langen Pause so: „Alle Teams stehen bei Null und keiner weiß so richtig, wie weit er ist. Wir haben alles versucht, um gut vorbereitet zu sein.“

Personal: Bei den Gästen befinden sich André Petry und Lucas Steinbach im Lauftraining, doch das Derby kommt wohl für beide noch zu früh. Florian Knöppel hat seine Oberschenkelprobleme überwunden. Beim FSV stehen hinter Oliver Mennicke (Sprunggelenk) und Marco Unnerstall (Rekonvaleszenz nach Muskelbündelriss) Fragezeichen. Definitiv ausfallen werden weiterhin Lucas Abend (Syndesmosebandverletzung), Kai Bernard (Aufbau nach Kreuzbandriss) und Tim Kieren (Patellasehnenprobleme).

Hinspiel: In der Vorrunde trennte man sich 1:1. Tore sind zu erwarten, da zwei der offensivstärksten Teams aufeinandertreffen (53:50-Tore). Genau genommen stellt Salmrohr die zweitbeste Offensive der Liga, während die Haubst-Truppe das zweitbeste Defensivteam ist (nur 19 Gegentreffer – weniger kassierte nur Emmelshausen mit 18).

Prognose: Salmrohr startet mit einem knappen Heimsieg aus der Winterpause.